Gestern Vormittag fand das Info-Treffen für die Deutsch-Assistenten im Lycée Ampère in Lyon statt. Ich habe mich mit Anna aus Paderborn, die nur zwei Straßen weiter wohnt, an der Metrostation Charpennes getroffen und wir sind zusammen hingefahren. Insgesamt waren circa 40 Assistenten da. Wir wurden von zwei Mitarbeitern der Académie Lyon begrüßt und 3 Stunden langen mit wichtigen und unwichtigen Informationen überhäuft – französisches Schulsystem, französisches Sozialversicherungssystem, Ansprechpartner etc. Alles in allem nicht unbedingt spannend und teilweise auch nicht neu.
Gegen 12 Uhr war der erste Teil der Veranstaltung beendet und wir konnten in der Mensa des Lycée Ampère zu Mittag essen – nach endloser Warterei in der Schlange gab es lauwarmen Couscous mit fadem Fleisch-Zeug und Nachtisch. Gegessen wurde zwischen Schülern – neben uns zwei 17-Jährige, die mit uns in einem so atemberaubend schnellen Tempo gesprochen haben, dass wir eigentlich nichts verstanden haben. Vielleicht besser so.
Nach dem Mittagessen folgte der zweite Programmteil im Goethe-Institut. Nach allgemeinen Informationen über die Aufgaben und Angebote der Goethe-Institute haben wir in Gruppen Tipps für unseren Unterricht und nützliche Internetadressen bekommen – wobei auch hier viele Infos nicht neu und wenig hilfreich waren. Der größte Nutzen der Veranstaltung war, dass man sich ein bisschen kennen gelernt hat.
Anna, Maxi (die auch gar nicht weit von mir wohnt) und ich sind nochmal nach Hause gefahren, bevor das große inoffizielle Assistententreffen am Abend anstand.Anna und ich haben uns im Ed mit einer Notration Bier eingedeckt und sind dann zum Essen getrennter Wege gegangen.
Wegen des Streiks fuhr die Metro nur bis 19 Uhr und wir sind zusammen zu Fuß zum Place Bellecour gegangen. Nach und nach trudelten die Leute ein, bis wir gut 50 Assistenten aus aller Herren Länder waren – hauptsächlich aus den USA, einige Briten, Spanier und Deutsche. Obwohl wir so viele waren, haben wir in Vieux Lyon eine Kneipe gefunden, die Platz für alle hatte – draußen. Langsam wird’s auch hier abends immer frischer, eine heiße Schokolade ist da eher angesagt als Bier. Es war ein unglaubliches Sprachengewirr, teilweise wusste ich nicht mehr, welche Sprache ich mit wem sprechen soll, und habe einfach alle vermischt.
Mit der Zeit hat sich die Veranstaltung ein wenig aufgespalten, mit einigen anderen bin ich – mal wieder – zu den Berges du Rhône gegangen, um noch ein wenig die Aussicht zu genießen (im Ernst, es sieht nachts total toll aus!). Schließlich haben wir uns – wieder zu Fuß, weil es zu früh für den Nachtbus war – auf den Weg nach Hause gemacht, der uns allen nach dem langen Tag viel weiter als sonst vorkam. Ich bin ins Bett gefallen und auf der Stelle eingeschlafen.
Heute Nachmittag werde ich mich mit den anderen Deutschen treffen, um nach Fourvière zu gehen und den Elefanten aus der Nähe zu sehen. Zum Glück hat sich der Streik abgeschwächt – das Funiculaire nach oben fährt wieder.