18
Okt
09

Meeting Romeo

Am Freitag war ich sehr spät aus der Schule zurück – trotz Fahrdienstes…Feierabendverkehr in und um Lyon. Deshalb war ich ein wenig unter Zeitdruck, das Essen rechtzeitig fertig zu kriegen. Es gab meine Allzweckwaffe, Nudeln mit Hackfleisch-Gemüse-Soße, wie so oft. Inzwischen habe ich mich mit den richtigen Gewürzen eingedeckt, so dass ich endlich mal wieder etwas schärfer würzen konnte. Meine Gäste waren etwas spät, so dass das Gemüse ein bisschen zu weich geworden ist, aber tant pis! Wenigstens hatte ich deshalb noch Zeit, den Salat zu machen. In weiser Voraussicht hatte ich reichlich gekocht, so dass ich gestern nochmal davon essen konnte und eine Portion einfrieren konnte. Am Freitag machte sich bald Müdigkeit breit, besonders bei Fabian, Annas Freund, der erst am selben Tag in Lyon angekommen war. Der Wein tat sein Übriges, und ich habe tief und fest geschlafen.

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Den Samstag hatte ich zum großen Waschtag erklärt – aber zunächst stand noch der Abwasch vom Vorabend an…als ich die Gläser, Teller und Töpfe geschrubbt habe, sind mir erstmal die Vorteile eines Geschirrspülers richtig bewusst geworden…die Waschmaschine zu bestücken war ein kleines Abenteuer, weil ich die französischen Bezeichnungen nicht kannte und auch mein Wörterbuch nicht weiterhalf. Aber anscheinend habe ich das richtige Programm gewählt, alles ist in Form geblieben, keine Baby-Größen, Schwein gehabt!

Am Abend war ich zu Lizzys 21. Geburtstag eingeladen. Sie ist eine Englisch-Assistentin, ich hatte sie vergangene Woche im Pub kennen gelernt. Wir haben uns an der Funiculaire-Station getroffen und sind alle zusammen zu ihrer Schule gegangen, in der sie wohnt – ein schon von außen beeindruckendes Gebäude. Innen herrschte Hogwarts-Atmosphäre – Säulengänge, Treppen, alte Gemäuer. In dem Gebäudetrakt, in dem die Assistenten untergebracht sind, sah’s etwas weniger schön aus, aber der Blick war überwältigend – über ganz Lyon, die Basilika in Fourvière, fantastisch! Ich habe versucht, es zu fotografieren, aber meine Kamera war dafür ungeeignet.

Der Abend war nett, außer den Englisch-Assistenten, die ich zum größten Teil schon kannte, waren diesmal auch einige andere Nationen vertreten: Palästina, Russland, Spanien, Italien, und ich mal wieder als einzige Deutsche. Steven hat vergeblich versucht, eine Strafkasse einzurichten, um sicherzustellen, dass Französisch gesprochen wird  – einige der anderen Assistenten konnten nur wenig Englisch – aber auch ohne Strafandrohung haben wir uns verständigt.

In der Assistenten-Küche

In der Assistenten-Küche

mit Ruth und Michaels langem Arm

mit Ruth und Michaels langem Arm

Nachdem wir uns an Wein, Marshmallows und Kartoffelchips wahlweise mit Beefsteak- oder Chorizo-Geschmack gütlich getan hatten, sind wir zu den Péniches weitergezogen. Irgendwie sind wir auf einem Boot gelandet, auf dem eine private Party anlässlich der Filmfestspiele in Lyon stattfand – keine Ahnung, wieso wir eingelassen wurden, einige andere, die später zu uns stoßen wollten, wurden abgewiesen. Auf dem Boot kam Romeo ins Spiel: Erin und eine Freundin waren in der Oper und haben einen Sänger mitgebracht, Amerikaner und nur kurz in Lyon. (Genau genommen hatte ich mit Romeo nichts zu tun, aber mir ist keine Überschrift eingefallen). Irgendwann wurden wir, wie so oft, müde und sind gegangen – natürlich zu Fuß, verdammte Nachtbusse, die nie dann fahren, wenn man sie braucht! Rosalie war mit mir unterwegs, so dass die Zeit beim Quatschen doch schnell vergangen ist.

Heute habe ich gebügelt und geputzt, meinen Unterricht für morgen vorbereitet und gefaulenzt. Um 6 werde ich Jack und ich weiß nicht wen noch treffen, um ein bisschen rauszukommen. 😉 Mal sehen, vielleicht gibt’s ja zur Abwechslung mal einen Döner…hatte ich schon lange nicht mehr…


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